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Rat und Hilfe im Trauerfall

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Der Tod gehört zum Leben – So einfach diese Erkenntnis auch sein mag, so schwierig ist es, mit dem Tod, sei er überraschend oder nicht, umzugehen. Nach dem ersten Schock rückt die persönliche Trauer oft in den Hintergrund. Was ist alles zu erledigen und was kann mir abgenommen werden? Die Verwandten und Bekannten informieren, mit dem Bestatter reden und die Bestattung regeln, Versicherungen und Verträge kündigen usw. Erschwerend kommt hinzu, dass Trauer und Tod nach wie vor Tabuthemen in unserer Gesellschaft sind. Den natürlichen Umgang mit ihnen haben wir dadurch meist verlernt. Dabei durchziehen Abschied und Trauer unser ganzes Leben. Immer wieder müssen wir etwas aufgeben oder loslassen, uns von etwas trennen oder uns verändern.

Damit Trauer nicht krank macht, ist es wichtig, ihr Raum und Ausdruck zu geben. Sie will regelrecht durchlebt und durchschmerzt werden. In der Trauer unterscheidet man mehrere Phasen, die oft auch ineinander übergehen, sich mehrmals wiederholen und bei jedem Menschen verschieden sein können. Intensität und Dauer der Trauer hängen nicht unwesentlich auch von der Bindung ab, die Trauernde zu dem Verstorbenen hatten. Eine der bekanntesten Theorien rund um den Trauerprozess stammt von Verena Kast. In der folgenden Beschreibung unterschiedlicher Verhaltensweisen möchten wir einige typische Reaktionen Trauender darstellen, die meist successive, aber natürlich nicht streng von einander getrennt ablaufen.

Die 4 Phasen der Trauer

Durch das Anklicken der Punkte öffnet sich die Beschreibung zu der jeweiligen Phase.

Oftmals ist die erste Reaktion auf den Tod eines Menschen die Phase des Schocks und des nicht-wahrhaben-Wollens. Typische Reaktionen können Betäuben und Erstarrung, Unglauben und Leugnen des Todes, Schockgefühl und Unfähigkeit zu weinen sein. Der Trauernde ringt verzweifelnd darum, das Geschehene, das Unbegreifliche zu erfassen. Er ist wie benommen, wie von einer Wolke oder einem Nebel umhüllt, weit ab von der Realität. Es ist ihm unmöglich, klar zu denken. Die ganze Wirklichkeit auf einmal zu erfassen, kann ein Trauernder oft nicht verkraften. Deshalb schützt ihn die Natur mit einer natürlichen Form von „Betäubung“, die sogar zur Ohnmacht führen kann.

Danach folgt häufig die Phase der aufbrechenden Gefühle. Auftreten können dann Weinkrämpfe, Verzweiflung, Schmerzen, Aggressivität, Ruhelosigkeit, Angstgefühle, Depressionen oder Schuldgefühle. Während der Trauernde im Schock kaum etwas fühlt, beginnt in dieser Phase ein gewaltiger Schmerz. Er kann emotional und körperlich sehr stark sein. Die Gefühle wechseln sich jetzt häufig ab, Ausbrüchen von Wut und Aggressivität können Phasen tiefster Niedergeschlagenheit folgen. Wut und Aggression können sich gegen Ärzte, Verwandte oder den Verstorbenen selbst richten. Der Trauernde sehnt sich nach dem geliebten Menschen und sucht ihn, „hört“ seine Stimme, glaubt ihn überall,“zu sehen“. Trauernde haben manchmal auch das Bedürfnis, Kleidungsstücke des Verstorbenen bei sich zu haben oder selbst zu tragen. Auch das gehört zum Durchleben der Trauer und sollte keinesfalls unterdrückt werden.

Die Phase des suchens und sich-trennen’s führt bei Trauernden oft zu dem Gefühl, den Verstand zu verlieren, denn der Verstorbene wird an vielen Orten oder in bestimmten Situationen gesucht, innere Zwiegespräche werden geführt und Außenstehende reagieren darum aus Unwissenheit oft mit Unverständnis. Der Trauernde kann nach einigen Monaten zwar meist wieder alltäglichen Dingen nachgehen, aber er zieht sich oft für eine lange Zeit in seine eigene Welt zurück, empfindet Leere und dumpfen Schmerz.

In der Phase der Neuorientierung kommt der Trauernde schon besser mit dem Verlust zurecht. Er fängt an, ihn zu akzeptieren, kann sich vom Verstorbenen langsam lösen und sein Leben neu ordnen. Er findet immer mehr sein inneres Gleichgewicht wieder, auch wenn er nicht wieder derselbe Mensch wird, der er einmal war. Trauer lässt sich mit Wellen vergleichen. Zuerst kommen die Trauerschübe wie im Sturm als Wellenberge – sehr hoch und oft hintereinander. Mit der Zeit werden die Abstände der Wellenberge kleiner und sie verlieren an Höhe. Irgendwann meint der Trauernde dann, es würden keine Wellen der Trauer mehr kommen, weil es ihm wieder ganz gut geht. Aber schon ein einziges gemeinsames Erlebnis oder eine Erinnerung können dazu führen, dass wieder eine „Trauerwelle“ über ihn hineinbricht. Diese Beispiele sind natürlich nur Anhaltspunkte und sind nicht bei jedem Menschen gleich. Desweiteren sollte man Trauernden nicht vorschreiben wie sie zu trauern haben um z. B. das „Trauerjahr“ einzuhalten. Das muss jeder für sich entscheiden. Vielmehr sollte man offen über alles reden können und einander zuhören.

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